Die Hausfinanzierung: nicht alleine Zinsbindung und Eigenkapital zählen
Wer ein Haus bauen will, der bekommt derzeit günstige Konditionen. Erst kürzlich veröffentlichte der Finanzkonzern „Wüstenrot & Württembergische“ eine Studie, die bestätigte, dass zwei Drittel der Deutschen Immobilien als sicherste Geldanlage sehen. Doch die Finanzierung aus einer Hand, so hat es die Stiftung Warentest bereits 2011 gemeldet, kann unnötig teuer kommen. Selten ist ein Anbieter in allen Punkten führend. Der Vergleich verschiedener Angebote lohnt.
Das deckt sich mit unserer Erfahrung. Wobei nicht immer die überregionale Direktbank der günstigste Anbieter ist. Eine Anfrage bei verschiedenen regionalen Anbietern kann durchaus ein lukratives Angebot bringen. Ebenso auch ein Blick zu den Versicherern, die mehr und mehr in das Finanzierungsgeschäft einsteigen. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Pakete nicht zu kompliziert gestrickt werden. So ist oft – nicht selten unnötigerweise – der Bausparvertrag Teil des Pakets.
Eigenkapital
Das Eigenkapital bildet den Grundstock jeder Finanzierung. Damit ist jedoch nicht nur das verfügbare Bargeld gemeint. Vielmehr zählen auch andere Anlageformen mit dazu oder können mindestens als Sicherheit verwendet werden. Üblich sind nach wie vor Finanzierungen, die von mindestens 20 Prozent Eigenkapital ausgehen. Allerdings sind je nach individueller Situation auch andere Konstellationen keine Seltenheit mehr. Mit einer Übersicht der vorhandenen Reserven und einer Gegenüberstellung der monatlichen Ausgaben beginnt der Weg zur Finanzierung.
Fördermittel
Fördermittel gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Es ist schwer, den Überblick zu behalten. Wer nicht beruflich damit zu tun, hat kaum mehr eine Chance, die Fördermöglichkeiten sinnvoll auszuloten. Wobei die Prüfung auf Förderung, zumindest grob, geschehen sollte, sobald die Grundzüge des Bauvorhabens feststehen. Denn je nach Bauart und Eigenschaften des Hauses, kann eine gezielte Anpassung des Bauvorhabens einige Euro sparen. Wer sich selbst schlau machen möchte, findet unter www.foerderdata.de eine Datenbank mit vielen Fördermöglichkeiten rund um das Bauen. Für Bauherren ist das Angebot kostenlos. Alternativ listet die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie viele Angebote auf.
Zinsbindung
Die Zinsbindung beschreibt, wie lange der vereinbarte Zins seine Gültigkeit hat. Je länger der Zinssatz gilt, desto teurer ist ein Kredit üblicherweise. Allerdings gibt es weitere Kriterien, die nicht außer Acht gelassen werden sollten, etwa die Möglichkeit Sondertilgungen machen zu können. Gerade wer über ein variables Einkommen verfügt, kann über extra Tilgungsmöglichkeiten mehr Euro sparen, als über einen günstigen Zins. Deshalb spielt auch nicht nur die Höhe der privaten Einkommen eine wichtige Rolle bei der Finanzierung, sondern auch deren Gestaltungsmöglichkeiten und Schwankungen.
Der Blick aufs Ganze
Uns ist bei der Hausfinanzierung eine Sache wirklich wichtig: es gibt viele Allgemeinplätze, wenn es ums Häusle geht. Keiner davon trifft immer zu 100 Prozent zu. Am Ende zählt der Blick aufs Ganze und auf die individuelle Situation. Wird die ausführlich betrachtet, tun sich sehr häufig Türen auf, die es nach landläufiger Meinung nicht geben dürfte.
Falls Sie an eine Hausfinanzierung denken, lassen Sie es uns wissen: nutzen Sie unseren Rat. Der macht Ihnen so Manches leichter. Versprochen.
Mehr zum Thema finden Sie übrigens in der Rubrik „Dem Schwaben sein Häusle“.
Foto: Nick Egglington/ stock.xchng