Das Leben

09
Mrz

Warum wird meine Versicherung teurer?

Fakten, Fakten, Fakten!

BEITRAGSANPASSUNG

Kaum ein Begriff im Versicherungsjargon stößt auf so wenig Gegenliebe wie das Wort „Beitragserhöhung“. Alles wird teurer und jetzt möchte auch die Versicherung noch mehr! Hatte man im vergangenen Jahr keinen Schadensfall, ist es natürlich umso schwieriger nachzuvollziehen, wieso man mehr zahlen soll. Wir möchten Ihnen heute einen kleinen Einblick in die Thematik geben. Als Versicherungsnehmer sind Sie Teil eines Kollektivs, das gemeinsam für die Schäden Einzelner aufkommt. Dieser Grundgedanke des solidarischen Füreinander-Eintretens wird leider nur zu leicht außer Acht gelassen. Wir zahlen alle gemeinsam – der Versicherer verteilt das Geld im Grunde nur, übernimmt Verwaltung und die Abwicklung und rechnet aus, mit wie viel Beitrag sich der Einzelne am Gesamttopf beteiligen muss.

EINER FÜR ALLE – ALLE FÜR EINEN!

Der Leitsatz der „Drei Musketiere“ passt wie kein zweiter auf die Kalkulation eines Versicherungsbeitrags. Schon in den frühesten Formen des Versicherungswesens ging es stets darum, dass viele gemeinsam das Risiko des Einzelnen tragen und man sich so gegenseitig absichert. Diese einfache Idee wurde über die Jahre mit der Berücksichtigung von individuellen Risikomerkmalen kombiniert, um die Prämie für den einzelnen Kunden fairer zu gestalten. Fairer bedeutet hier nicht preiswerter. Vielmehr ist es nur fair, dass beispielsweise ein Vielfahrer mit 30.000 km jährlicher Fahrleistung mehr für seine Kfz-Versicherung zahlen muss als ein Kunde, der seinen Wagen für kaum mehr als die wöchentliche Fahrt zum Einkaufen nutzt. Je weniger ein Fahrzeug bewegt wird, desto unwahrscheinlicher ist es, damit einen Schaden zu verursachen. Bedenken Sie im Weiteren also bitte immer, dass Sie mit tausenden anderer gemeinsam in den gleichen Risikotopf einzahlen. Ihr Beitrag mag zwar steigen – aber das ist immer noch deutlich günstiger, als wenn Ihnen z. B. Ihr Haus abbrennt und Sie den Wiederaufbau alleine stemmen müssten. So zahlen alle gemeinsam den Schaden.

 „SO VIELE SCHÄDEN KANN ES DOCH GAR NICHT GEGEBEN HABEN…!“

Gerade dann, wenn man selbst keinen Schaden erlitten und auch niemanden im Bekanntenkreis hat, der betroffen war, lässt man diese eigene Erfahrung gerne als allgemeingültig in die Meinungsbildung einfließen. Bei Versicherungstarifen, die ja meist bundesweit bei Kunden „im Einsatz“ sind, gibt es einfach sehr große Unterschiede. So individuell der einzelne Kunde ist, so individuell ist auch seine persönliche Risikosituation. Allerdings lässt sich das individuelle Risiko nur teilweise bei der Kalkulation der Versicherungsprämie berücksichtigen. Es braucht einfach eine Gruppe gleichartiger Risiken, um einen Versicherungstarif zu kalkulieren. Rechnet man für jeden Kunden einzeln, hat das Auswirkungen auf die Höhe der Prämie, die dann entsprechend höher ausfällt, da nun auf das Risiko des Einzelnen und nicht auf die Gesamtheit der Versicherten abgestellt wird. Wie oben bereits erwähnt: Alle für einen, einer für alle. Der Versicherungsbeitrag wird so kalkuliert, dass er vor allem zur Deckung zweier großer Bereiche ausreichen muss: Kosten und Schäden. Kosten lassen sich in der Branche nur zu einem gewissen Maß noch reduzieren. Wird weiter am Service gespart, merken Sie als Kunde dies ganz unmittelbar: Externe Call-Center mit ungelernten Zeitarbeitern sollen dann auf Ihre individuellen Fragen antworten und kompetent beraten. Das kann nicht funktionieren! Auf den Bereich der Schadenhöhe hat der Versicherer nur wenig Einfluss. Schäden werden schon deshalb immer kostspieliger, da sich hier die allgemeine Preissteigerung niederschlägt. Diese beiden Bereiche lassen sich zusammen in der sog. „Schaden-Kosten-Quote“ auswerten. Dieser Begriff bezeichnet in der Versicherungswirtschaft das Verhältnis von Aufwendungen für Versicherungsbetrieb und Versicherungsleistungen zu den gezahlten Prämien. Ist die Schaden-Kosten-Quote größer 1 (oder als Prozentwert größer als 100 %), so bedeutet dies einen Verlust für den Versicherer.

Sollten Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, kommen Sie gerne auf uns zu.


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